So fährt sich der neue Motor aus dem Hause Bosch
Bereits im Juni präsentierte Bosch eBike Systems der Öffentlichkeit den lang ersehnten, brandneuen Performance CX Mittelmotor. Bereits seit zwei Jahren gab es immer wieder Spekulationen um einen neuen, leistungsstarken Mittelmotor von Bosch, welcher den mittlerweile doch etwas in die Jahre gekommenen und technisch nicht mehr aktuellen Performance CX ersetzten sollte. Mit der vierten Antriebsgeneration präsentieren uns die Schwaben nun endlich einen Motor, welcher klein, leicht, sowie leistungsstark ist und damit mindestens die Lücke zu den asiatischen Konkurrenzprodukten schließt. Zeitnah hatte ich nun die Möglichkeit den neuen Antrieb in den e-Mountainbikes Focus Thron² und Jam² auf den Trails im Stuttgarter Westen einem ersten Fahreindruck zu unterziehen.
Inhaltsverzeichnis
Die Optik des Bosch Performance Line CX Gen4
Das optische Erscheinungsbild des neuen 2020 Performance CX hat sich grundlegend geändert. Zunächst einmal fällt natürlich auf, dass der Antrieb deutlich geschrumpft ist. Er bringt nun, dank leichtem Magnesium Gehäuse, nur noch lediglich 2,9 kg auf die Waage – eine Gewichtsersparnis von gut 25% im Vergleich zum Vorgängermodell.
Weiter fallen die großen Kühlrippen am vorderen Ende auf, welche die Oberfläche des Gehäuses vergrößern und so dafür sorgen, die entstehende Wärme schnell vom Motor ableiten zu können. Mit der Gewichtsreduktion wurde natürlich die Masse weniger, welche sonst für ein effizientes Temperaturmanagment sorgte. Das große Kettenblatt, welches quasi wieder 1:1 zur Kurbel Aktivität des Bikers läuft, ist ebenfalls eine optische Veränderung welche ins Auge sticht. Bei etwas genauerer Betrachtung wird deutlich, dass die Tretlagerachse weit in den hinteren Bereich der Antriebseinheit gesetzt wurde. Dies wiederum ermöglicht es den e-MTB Herstellern Bikes so zu gestalten, dass diese in der Bauart nah an ihren verwandten, motorlosen Geschwistern angesiedelt sind.
Rein äußerlich hat der neue 2020er CX also nichts mehr mit dem klassischen CX zu tun.
Der neue Bosch – wie wenig Tretwiderstand hat er wirklich?
Ja, dann noch das große Thema mit dem Pedalieren über 25km/h und dem damit verbundenen Tretwiderstand – um es kurz und bündig zu machen, dieses Problem wurde behoben. Bei der Einfahrt auf einen Trail kann ich mit wenigen Kurbelumdrehungen das Bike pfeilschnell und beinahe unbemerkt von der 25km/h “Grenzmauer” weit über diesen Bereich pushen und den Speed so spielend mit in den Trail nehmen.
Insgesamt fährt sich die vierte Generation vom neuen Bosch Antrieb ausgesprochen gut, da dieser seine große Leistung wohldosiert, bei Bedarf dennoch kraftvoll genau auf die geforderte Fahrsituation entfaltet.
Der Sound des Bosch Performance CX Gen4
Akustisch ist der neue Antrieb durch die Getriebe-Geräusche deutlich auszumachen, hier sollen im Inneren wohl ausschließlich Zahnräder aus Metall zum Einsatz kommen, was die Laufgeräusche erklärt. Kurzum, der Antrieb ist deutlich zu hören, unterscheidet sich zum Vorgängermodell jedoch nicht wesentlich. Spannend wird es hier zu sehen, wie sich die Akustik mit zunehmender Laufleistung verhält. Was neben den eigentlichen Betriebsgeräuschen noch etwas auffällt, ist der schlagende, obenliegende Teil der Kette bei ruppigen Fahrten durch das Gelände. Durch das Aufschlagen auf die Kettenstrebe entstehen hier ordentliche Schlaggeräusche.
Die Frage der Effizienz bleibt noch offen
Was die Effizienz betrifft lässt sich aktuell noch keine finale Aussage treffen, da Motor und Akku noch nicht unter permanenter Dauerlast, wie es etwa unsere 1.000 Hm Testfahrten verdeutlichen, gefahren werden konnte. Das Gelände rund um Stuttgart ist hier eher ein Wechsel zwischen Auf- und Abfahrten. Jedoch lässt sich feststellen, dass die großen Außentemperaturen von zeitweise über 36°C dem Antrieb unter der höchsten Unterstützungssstufe TURBO (340%) an kurzen Anstiegen mit etwa 250 Hm nichts anhaben konnten. Weder gab es hier Leistungseinbrüche, noch war das Motorgehäuse besonders heiß. Sobald wir ein e-MTB mit dem Bosch Performance CX 2020 im Fuhrpark haben, werden wir unsere Fahrtests am südbadischen Redaktionssitz weiter intensivieren und auf jeden Fall noch eine unserer 1.000 Hm Fahrten machen. Es bleibt also spannend, welchen Gesamteindruck das neue Bosch Aggregat über einen längeren Zeitraum hinterlassen wird.









