im Vergleich: Brose Drive S und Drive T

Brose Drive S und Brose Drive T e-Bike Antriebe im Vergleich.
 

Im September 2017 hat der deutsche Automobilhersteller Brose einen Motor speziell für e-Mountainbikes herausgebracht, den Brose Drive S. Mit 90 Nm Drehmoment hatte sich bereits sein Vorgänger (Brose Drive T) im Vergleich mit anderen Premium-Mittelmotoren von Bosch oder Shimano in Sachen Kraft an die Spitze gesetzt – aber eben nur auf dem Papier.  Die 90 Nm waren zwar vorhanden, konnte in der Praxis aber nur kurzfristig abgerufen werden.  Der e-MTB-Antrieb Drive S liefert die Spitzenleistung nun schneller und länger bei einem breiteren Trittfrequenzband –  vor allem in den bei Mountainbikern bevorzugten Trittfrequenzen von 60 bis 90 Umdrehungen pro Minute stellt der Motor konstant mehr Leistung zur Verfügung.

 

 

Veränderungen vom Drive T zum Drive S

Um eine merkliche Performance-Steigerung für sportliche e-MTBler zu erreichen, musste Brose einiges am bewährten e-Bike Antrieb verändern. Äußerlich unterscheidet sich der Drive S dabei kaum vom Brose Drive T. Das um 15 % höhere Drehmoment wurde durch eine völlig neue Elektronik und die überarbeitete Software des Antriebs erreicht. Zahlreiche Elektronikbauteile wurden ausgetauscht, um so eine feinere Sensorik zu erhalten, die noch sensibler als beim Vorgänger auf dein Tretverhalten reagiert. Der Knackpunkt liegt hier somit nicht in der äußerlichen Konstruktion!

Brose e-Mountainbike Antrieb Drive S

 
 
 

Keine Kritik mehr an mangelnder Power

Mit 250 Watt, einer Unterstützung bis zu 25 km/h und einem Drehmoment von 90 Nm unterscheidet sich der Drive S auf dem Papier erst einmal nicht vom Drive T. Und obwohl der Drive T mit seinem hohen Drehmoment zunächst einmal brachial wirkt, kritisierten viele Biker die fehlende Power in der Praxis. Mit dem Drive S sind die Zeiten der Kritik aber vorbei, denn dieser eMTB-Antrieb bietet 15 % mehr Leistung, der Motor spricht in höheren Trittfrequenzen schneller an und bringt mehr Druck. Im Gelände kann die maximale Motorleistung nun endlich auch an steilsten Anstiegen genutzt werden, der Motor hängt wesentlich besser am Pedal.  Wurzelpassagen, kurvige Trails und auch Stufen auf dem Uphill-Trail stellen also kein Problem mehr dar – vor allem, da die bewährte feinfühlige Brose-Sensorik erhalten geblieben ist.

 

Mehr Power bei natürlichem Fahrgefühl

Brose Motoren stehen seit jeher für ein natürliches Fahrgefühl – einer der Gründe, warum der Antriebshersteller im e-Bike Bereich so erfolgreich ist. Deshalb war die Spannung bei den ersten Testfahrten mit dem Brose Drive S auch sehr groß: Hatte der Motor sein sensibles Ansprechverhalten zugunsten der Kraft eingebüßt? Nein, das hatte er zum Glück nicht! Selbst bei 15 % mehr Leistung arbeitet der Drive S noch ebenso sensibel und ebenso leise wie der Drive T. Der Drive S klebt geradezu am Pedal und reagiert mit seiner feinfühligen Sensorik schnell und kraftvoll.

 
 

Der Brose e-Bike-Antrieb basiert auf einem Lenkungsmotor aus der Autoindustrie, er ist sehr klein und kann in variablen Winkeln in den Pedelec-Rahmen eingebaut werden.Der Drive T hatte sich aber nicht nur durch sein gutes Fahrgefühl von der Konkurrenz abgehoben, sondern auch durch seine geringe Geräuschentwicklung. Die Erklärung hierfür ist eigentlich recht einfach: Die Technik des e-Bike Motors basiert auf Technik aus dem PKW-Bereich. Dies ist durchaus zu erwarten, denn Brose ist als Teilehersteller in der Auto-Industrie noch erfolgreicher als bei den Elektrofahrrädern. Aus diesem Bereich also stammte die Idee, den Lenkungsmotor durch einen Zahnriemen anzutreiben, der im Vergleich zum Kettenantrieb sehr viel leiser ist. Und dieser Zahnriemen wurde auch im Drive S e-Mountainbike-Antrieb von Brose verbaut, weshalb auch dieser Motor leiser als viele Konkurrenzprodukte arbeitet. Deutlich wird dieser Unterschied beispielsweise am langen Anstieg, hier ist der Drive S im Vergleich zum Shimano E8000 weniger wahrnehmbar.

Wie sein Vorgänger trumpft der e-Mountainbike-Antrieb Drive S im Vergleich zu seinen Konkurrenten jenseits der 25 km/h-Grenze. Durch ein doppeltes Freilaufgetriebe fährt sich das e-Bike auch bei entkoppeltem Motor ohne Tretwiderstand und damit – bis auf den Gewichtsunterschied – wie ein herkömmliches Fahrrad.

Wann kommt die dynamische Tretkraftunterstützung?

Der Entwicklungsfokus lag bei Brose eindeutig auf der Leistungssteuerung und der Wärmeableitung, weshalb wir im Vergleich zum Shimano E8000 oder dem Bosch Performance CX mit eMTB-Modus eine dynamische Tretkraftunterstützung noch immer vermissen. So müssen Fahrer zunächst noch auf die volle Motorpower ab der ersten Kurbelumdrehung etwas warten. Ob Brose eine dynamische Unterstützung plant, ist noch offen.